Was mich Corona über das Homeoffice im Studium gelehrt hat.

Seit April 2020 hat sich meine Studenten-Welt völlig auf den Kopf gestellt. Plötzlich ging es nur noch um Zoom-Meetings, Online-Vorlesungen, Kontaktbeschränkungen und ich musste ab sofort auf den heimischen Kaffee zurückgreifen. Hi! Ich bin Jana, 20 Jahre alt und studiere BWL mit der Vertiefung Marketing Management im zweiten Semester. Ich bin duale Studentin hierbei wolkig bis heiter und bin hauptsächlich im Bereich Marketing tätig, übernehme aber auch andere Aufgaben im Bereich Projektmanagement, Organisation und Buchhaltung.

Die ersten Wochen im Homeoffice

Da die Ausbreitung des Corona-Virus in NRW Anfang März begann, musste mein Sommersemester komplett online stattfinden. Anfangs gar nicht mal so blöd, denn man konnte viel länger schlafen, musste sich nicht für die Uni zurechtmachen und konnte auch vieles nebenbei erledigen. Außerdem lief es online überraschend gut, die Dozenten haben sehr viele Möglichkeiten genutzt, die das Onlineprogramm zu bieten hatte. Es lief insgesamt besser als erwartet.

Das sah hier auf der Arbeit allerdings anders aus. Wir sind ein sehr kleines Unternehmen und ein Umschwung auf Homeoffice war kaum möglich. Gerade für unsere Ausbildung musste ich immer Vorort sein.

Ich habe es mir anfangs erlaubt mit dem Auto täglich eine dreiviertel Stunde pro Strecke zu fahren, bin aber mittlerweile wieder auf öffentliche Verkehrsmittel umgestiegen. Die Fahrten sind teilweise anstrengend mit Maske, aber dennoch auszuhalten. Oft sind aber Leute zusehen, die sich nicht an eine Maskenpflicht halten. Das verunsichert einen dann doch.

6 Monate nach dem ersten Lockdown- eine Zwischenbilanz

Mein Blick auf die Dinge änderte sich aber sofort mit Beginn unserer Prüfungen. Das war das erste Mal, dass wir seit dem Beginn der Corona-Pandemie Vorort sein mussten und erst dann realisierten meine Kommilitonen und ich, dass Fernunterricht gar nicht so schön war wie es schien:

Jeder war auf sich alleine gestellt. Es gab keine Interaktion mehr mit Mitstudenten, jedenfalls nicht so wie sie normalerweise ist. Kleine Plaudereien während oder nach den Vorlesungen gab es schließlich nicht mehr, denn das Online Klassenzimmer schließt sich nach jeder Veranstaltung.

Der Austausch über Lehrinhalte, über unsere jeweiligen Praxispartner und über irrelevante, aber soziale Themen war plötzlich nicht mehr da. Das fehlt mir enorm.
Natürlich sind Smartphones, Tablets oder Laptops in unserer Generation sehr präsent, aber das ist ganz klar einfach nicht dasselbe.

Der Kontakt zu den anderen Studierenden war zwar da, aber für eine erfolgreiche Prüfung nicht optimal. Selten antwortet jemand auf wirklich wichtige Fragen oder es ist einfach schwerer zu verstehen über Nachrichten. Physisch anwesend zu sein zwang es uns dem Gegenüber eine Antwort zu geben, denn da kann man nicht einfach den Raum mit zwei blauen Häkchen verlassen.

Fazit zum Homeoffice als Studentin

Alle nicht verbalen Reaktionen, wie ein Lächeln, sind einfach nicht oder kaum wahrzunehmen, wenn man nur vor dem Laptop sitzt.
Auch das nächste Semester wird zu einem Großteil online stattfinden, denn es hat ja prinzipiell gut funktioniert organisatorisch und auch inhaltlich. Der soziale Kontakt, die Interaktionen und der Austausch bleiben auch weiterhin eingeschränkt zum Schutz unserer Gesundheit. Ein Dilemma zwischen Sicherheit und Freiheit.

Bethina Altschul

Bethina Altschul

Sozialpädagogin, Psychotherapeutin und Gründerin der Fachakademie für Jugendcoaching

Über Wolkig bis Heiter

Die wolkig bis heiter ® Fachakademie für Jugendcoaching hat sich auf die Aus- und Weiterbildung von Jugendcoaches konzentriert. Wir bilden Menschen zu absoluten Fachexperten im Umgang mit Kindern und Jugendlichen aus.

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