Kinder- und Jugendcoaches fungieren als Schnittstelle zwischen Kind/ Jugendliche/r, Eltern, Schule und LehrerInnen und/ oder Arbeitsplatz.
Eine große Aufgabe als Coach ist es, Kindern und Jugendlichen dabei zu helfen, ihren Weg zu meistern und Hürden zu überwinden.
Je nach Qualifikation sind sie in der Lage, Gedanken und Einstellungen von Kindern und Jugendlichen zu verstehen und sie in allen Lebenslagen optimal zu unterstützen. Sowohl Bedürfnisse wie auch Belastungssituationen von Kindern und Jugendlichen sind den Coaches bekannt und sie stehen jeden Tag mit Rat und Tat zur Seite.
Wann kommen Kinder- und Jugendcoaches zum Einsatz?
Sie kommen beispielsweise zum Einsatz, wenn Kinder oder Jugendliche gemobbt werden, sich die Eltern scheiden lassen oder Übergangsprobleme und (Sinn)-Krisen durch die Pubertät entstehen oder der Lernstoff nicht gut bewältigt werden kann.
Konkret unterstützt ein Kinder- und Jugendcoach also Kinder und Jugendliche bei ihren täglichen Herausforderungen. Sie stärken die Kinder und Jugendlichen so, dass sie ihre innere Kraft entwickeln, Selbstvertrauen aufbauen, andere wertschätzen und ihre Probleme meistern können. Kinder- und Jugendcoaches sind damit der ideale Ansprechpartner für Schulen, Eltern und natürlich für die Kinder und Jugendlichen selbst.
Welche Aufgaben erwartet ein Kinder- und Jugendcoach?
Kinder- und Jugendcoaches arbeiten meistens selbständig und sind daher sehr frei in ihrer Tätigkeit. In erster Linie coachen sie die Heranwachsende und ihr Umfeld mit Hilfe verschiedener Methoden. Das kann sowohl in Einzelcoachings, als auch Gruppencoachings geschehen. Immer mehr Coaches trainieren auch Eltern und andere Bezugspersonen. Mit entsprechend professioneller Ausbildung arbeiten sie auch oft an Schulen oder in Zusammenarbeit mit Kinder- und JugendärztInnen, Kinder- und PsychotherapeutInnen.
Gibt es Spezialisierungen im Bereich des Kinder- und Jugendcoachings?
Zwar kann man durchaus auch als Allrounder arbeiten, allerdings spezialisieren sich die meisten Kinder und Jugendcoaches auf einen bestimmten Teilbereich oder Schwerpunkt. Die Anzahl der möglichen Schwerpunkte erstreckt sich dabei über das gesamte Spektrum der Erziehung und Pädagogik. Hier gibt es unzählige Möglichkeiten, beispielsweise:
- Lerntherapie
- Dyskalkulie und Legasthenie
- Entspannung und Achtsamkeit
- Prüfungsvorbereitung
- Unterstützung in schweren Lebenssituationen
- Mobbing und Gewalt
- Integration
- ADHS
- Mediengebrauch/-missbrauch
Welchen Schwerpunkt man schlussendlich verfolgt hängt unter anderem von der persönlichen Motivation, dem fachlichen Interesse und insbesondere von der Qualität der Ausbildung ab. Denn wer zusammen mit offiziellen Institutionen wie Schulen und Kindergärten zusammenarbeiten möchte, braucht häufig ein anerkanntes Zertifikat.
Woher kommt der hohe Bedarf an Kinder und Jugendcoaches?
Heranwachsende sind besonders in der heutigen Gesellschaft einem enormen Druck ausgesetzt. Unzählige Kinder wissen heutzutage nicht, was für ein Potenzial in ihnen steckt und leiden an mangelndem Selbstwertgefühl, Antriebslosigkeit, Orientierungslosigkeit sowie Sinnkrisen und Kommunikationsscheue. Gleichzeitig weiß das Umfeld nicht genau an wen es sich wenden soll. Auch die Bildungsinstitutionen haben kaum Antworten auf neuartige Probleme wie Mediensucht oder Cybermobbing. Genau hier setzen Kinder und Jugendcoaches an und bilden die erste Instanz einer professionellen Hilfe und Beratung.
Wie unterscheiden sich Kinder- und Jugendcoaches von anderen ExpertInnen?
Kinder – und Jugendcoaches, die eine professionelle Ausbildung durchlaufen haben, arbeiten nach einem sogenannten systemischen Ansatz. Das bedeutet, dass sie ihre Schützlinge als Teil eines gesamten Umfelds bzw. Systems betrachten und entsprechend dieses auch mit in ihre Arbeit einbeziehen. Daher müssen sie auch in der Lage sein, wichtigen Bezugspersonen wie Eltern, Pädagogen und Lehrer mit in ihr Lösungskonzept einzubeziehen und ggf. bei kinder- und jugendspezifischen Problemen zu beraten.
Außerdem ist es wichtiger als jemals zuvor, Unterschiede von Kulturen zu kennen und zu erkennen. Das spielt in einer multikulturellen Gesellschaft eine immer wichtigere Rolle. Deswegen lernen gute Kinder- und Jugendcoaches sich damit auseinanderzusetzen und haben auch Kenntnisse in der Orientalistik. So können sie optimal zwischen Heranwachsenden aus unterschiedlichen Kulturen zu vermitteln.
Für wen eignet sich die Ausbildung zum Kinder- und Jugendcoach?
Die Ausbildung kann jeder Mensch machen, der offen und mit Herz auf Kinder- und Jugendliche schaut und sie professionell unterstützen möchte.
- Für Menschen die bereits in sozialen oder medizinischen Berufen arbeiten
- StudentInnen oder Azubis aus diesem Bereich, die Ihre Professionalität optimieren möchten
- Menschen, die sich beruflich neu- und oder umorientiert möchten, weil sie echtes Interesse an der Zukunft von Kindern und Jugendlichen haben.
- Menschen, die dazu in der Lage sind mit einer guten Ausbildung, Kinder und Jugendliche dabei zu unterstützen, ihr Potenzial zu entfalten.
Was muss jemand mitbringen, um die Kinder- und Jugendcoaching Ausbildung zu absolvieren?
Empathie, Feingefühl sowie einen liebevollen und wertschätzenden Blick auf Kinder und Jugendliche zu haben, ist die höchste Priorität in dieser Berufung.
Außerdem sollte man auf einer Ebene mit Kindern und Jugendlichen kommunizieren können. Hierfür erlernt eine guter Kinder- und Jugendcoach natürlich auch kindgerechte bzw. jugendgerechte Methoden. Er oder sie sollte sich mit aktuellen Belangen des jeweiligen Alters auskennen, um bei einer optimalen Potenzialentfaltung unterstützen zu können. Hierzu zählt auch, dass sich Kinder- und Jugendcoaches mit aktuellen Interessen von Kindern und Jugendlichen auskennen. Social Media Plattformen, Videospiele und aktuelle Trends sollten Kinder- und Jugendcoaches mit in ihrem Fokus haben.
Um erfolgreich und professionell als Coach arbeiten zu können, ist es unabdingbar Methoden zu beherrschen und pädagogisch auf dem neusten Stand zu sein, um Kinder und Jugendliche gut abholen zu können. Ein guter Kinder- und Jugendcoach sollte auf jeden Fall den Ansatz der systemischen Pädagogik beherrschen, ebenso wie das Konzept der neuen Autorität.
Worauf muss ich bei der Auswahl der richtigen Ausbildungsstätte für Coaches achten?
Bevor man sich für ein Ausbildungsinstitut entscheidet, sollte man sich vor allem die Frage stellen, wohin man später mit seiner Ausbildung gehen möchte. Die Ausbildungsstätte stellt eine wichtige Referenz dar. Für eine Zusammenarbeit mit Jugendämtern oder anderen Institutionen stellt sie den ersten Eindruck dar und sollte auch bei Fachfremden einen soliden, seriösen und fachlichen Eindruck hinterlassen.
Ein kleiner Leitfaden in der Frage nach dem richtigen Anbieter könnte sein:
- Wer unterrichtet überhaupt? Gibt es designierte FachexpertInnen für bestimmte Themenfelder oder werden alle Themen von nur einer Person vermittelt?
- Wie lange dauert die Ausbildung? In zwei Wochen ist es fast unmöglich zu einem / einer wirklichen Experten oder Expertin zu werden.
- Welche Referenzen kann der Ausbildungsplatz vorweisen? Gibt es eine Bestätigung der Ausbildungsqualität von objektiven und namenhaften Zertifizierern?
- Was kostet die Ausbildung und gibt es Finanzierungshilfen?
Welche Finanzierungshilfen gibt es?
Hier solltet ihr darauf achten, ob das Ausbildungsinstitut offizieller Partner für den Bildungsscheck, Bildungsprämie o.ä. ist.
Hier ein kleiner Auszug von Bildungsmöglichkeiten:
- Bildungsscheck NRW
- Bildungsprämie NRW
- Bildungsprämie Berlin
Wenn du dich weiter darüber informieren möchtest, haben wir hier einige Möglichkeiten für dich:
- https://www.test.de/Leitfaden-Weiterbildung-finanzieren-Weiterbildung-zahlt-sich-aus-4886405-4886407/
- https://www.berlin.de/vhs/themen/bildungspraemie/
- https://www.bildungspraemie.info/de/nordrhein-westfalen.php
- https://www.weiterbildungsberatung.nrw/finanzierung/bildungsscheck
Das lässt sich zusammenfassend über Kindercoaching und Jugendcoaching sagen
Kinder- und Jugendcoaches sind eine Bereicherung für die Gesellschaft und arbeiten im besten Sinne präventiv. Die vielseitige Ausbildung befähigt Dich in verschiedensten Situationen effektiv und sinnstiftend zu helfen. Voraussetzung hierfür ist eine Fachakademie oder ein anderes hochwertiges Ausbildungsinstitut. Du bildest eine perfekte Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche, Eltern, Schulen, Kindergärten und anderen Pädagogen, ebenso wie allen anderen Menschen in ihrem Umfeld.